Was ist Kinderyoga?

Kinderyoga ist eine speziell an die Bedürfnisse und Fähigkeiten von Kindern angepasste Form des Yoga. Es kombiniert spielerische Bewegungen, Atemübungen und Entspannungstechniken, die Kindern helfen, ihre körperliche und geistige Gesundheit zu fördern. Kinderyoga unterscheidet sich von traditionellem Yoga durch seine kreative und interaktive Herangehensweise. Durch Geschichten, Spiele und Lieder werden die Übungen für die Kinder zugänglicher und unterhaltsamer gestaltet. Dies ermöglicht es ihnen, die Vorteile des Yoga auf eine Weise zu erfahren, die ihrer natürlichen Neugier und Energie entspricht.
Wichtig ist, dass viele Übungen die bei Erwachsenen beispielsweise aufs Hormon- oder Nervensystem wirken, passend abgeändert, vereinfacht oder gar vermieden werden, so dass den Bedürfnissen und körperlichen Fähigkeiten von Kindern in der Entwicklung Rechnung getragen wird. Das gleiche gilt auch für Atemübungen (Pranayams) und Meditationen. Hier müssen Kinderyogalehrer gut geschult und entsprechend achtsam sein.

Vorteile und Anwendung 

Die Vorteile von Kinderyoga sind vielfältig. Es kann helfen, die motorischen Fähigkeiten zu verbessern, die Konzentration zu steigern und Stress abzubauen. Darüber hinaus fördert es das Selbstbewusstsein und das soziale Miteinander. Kinderyoga kann in verschiedenen Settings praktiziert werden, wie zu Hause, in Kindergärten oder Schulen. Besonders in Schulen kann es als Teil des Lehrplans oder als Freizeitangebot integriert werden, um eine positive Lernumgebung zu schaffen. Durch regelmäßiges Üben können Kinder Techniken zur Entspannung und Selbstregulation erlernen, die ihnen im Alltag und im schulischen Kontext zugutekommen.

Jürgen Laske, ein erfahrener Kundalini- und Kinder-Yogalehrer, betont, wie bereichernd Yoga für Kinder im Vorschul- und Grundschulalter ist. Er weiß aus der eigenen Unterrichtspraxis an Schulen, dass Yoga Kindern hilft, Stress abzubauen und Resilienz zu entwickeln. Um dies zu fördern, bietet die Bausinger Yogamanufaktur spezielle Produkte an und er berät Eltern und Lehrkräfte gerne. Trotz der bekannten Vorteile haben viele Kinder nur eingeschränkten Zugang zu Yoga. Jürgen Laske plädiert dafür, den Schulstress zu hinterfragen und den Fokus auf die individuellen Talente der Kinder zu richten. Er setzt sich dafür ein, dass junge LehrerInnen unterstützt und nicht überlastet werden.

Sandra Walkenhorst ist Diplom-Sozialpädagogin und (Kinder-)Yogalehrerin. Vor 20 Jahren erkannte sie die Bedeutung von Yoga für Kinder und integrierte es an Schulen mit Förderschwerpunkt. Sie setzt sich für die Resilienz von Kindern ein, besonders in Zeiten der Pandemie und Lehrermangel. Gemeinsam mit Mona Bekteši schrieb sie „Achtsamkeit und Entspannung in der Schule“, ein Buch, das Lehrkräfte unterstützt, Yoga in den Schulalltag zu integrieren. Sandra engagiert sich in der Kinderyoga-Szene, leitet Workshops und unterstützt den Verein moment.mal e.V., um Yoga für alle zugänglich zu machen und eine bessere Vernetzung zu fördern.

(c) Sandra Walkenhorst

Florian Sprater ist ein Kinderyogalehrer aus München, der Yoga Nidra speziell für Kinder entwickelt hat. Diese Form der Tiefenentspannung hilft Kindern, ihre Emotionen besser zu verstehen. Er plant eine Studie zur Wirkung von Yoga Nidra auf Kinder. Florian setzt sich für eine bessere finanzielle Anerkennung von PädagogInnen und Yoga-LehrerInnen ein. Er hat zahlreiche Materialien entwickelt, um Yoga- und Achtsamkeitsübungen zu fördern. Florian betont die Bedeutung wissenschaftlicher Belege zur Integration von Yoga in Schulen, um die Gesundheit und das Wohlbefinden von Kindern zu verbessern.