Unsere Geschichte
"... kannst du nicht mal eine Yogamatte machen, auf der man am Boden liegend nicht friert?!"
Diese Frage bekam Frieder Bausinger, Hatha-Yogalehrer und Textilingenieur aus Reutlingen, am Fuße der Schwäbischen Alb, anno 1975 gestellt. Dies lies ihm keine Ruhe und bald war eine Antwort gefunden: eine schöne kuschelig weich-warme Oberseite aus bestem Merino-Wollflor in einen Teppich verwebt. Das war einfach weicher und wärmer als die bisherigen eher festen und glatteren Baumwoll-Yogateppiche. Und damit die Unterseite auf den Holzböden nicht so rutschte, kam eine Beschichtung aus Naturlatex unten drunter - die erste Schurwoll-Yogamatte war erfunden.
Frieder & Margarete Bausinger
Eine Wollweberei in Norditalien konnte das Material so herstellen und Frieder fing an auf einer alten Tischtennisplatte die Wollrollen zu Yogamatten aufzuschneiden. Aus dem Kofferraum seines Kombis heraus verkaufte Frieder auf Yoga-Fortbildungen und Seminaren die neuen Yogamatten und fand begeisterte Resonanz. 1977 dann der Entschluss: Firmengründung und Sprung ins kalte Wasser der Selbstständigkeit. Frieder widmete all seiner Energie dem Aufbau seiner kleinen Wollmatten-Manufaktur, dazu wurde eine Doppelgarage als Lager und Produktionsraum angemietet. Bald wurden die ersten Mitarbeiter angestellt und via Postkarten und A4-Fax-Bestellbögen wurden die Yogamatten vor allem von Yogalehrern und Yogastudios bestellt, die Firma Bausinger rund um Frieder und Margarete Bausinger war so als Urgestein der deutschen Yogaszene schnell ein Inbegriff für hochwertige und langlebige Yogamatten. Ein ausführlicheres Interview mit Frieder Bausinger vom September 2023 findet sich da: Die-Geburt-der-Yogamatte-aus-Schurwolle
Im Laufe des Jahres 1995 dann übergab Frieder Bausinger die Firma und Verantwortung an Peter Bader, Elektro-Ingenieur, Yogaübender seit 1985, Zen-Meditierer und Rückkehrer aus Auroville, damals dem spirituellen Zentrum von Sri Aurobindo in Südindien.
Peter Bader
Mit Peter Bader zog die Firma auf die Schwäbische Alb in Richtung Albstadt, zuerst nach Kaiseringen und dann ab 2007 in das eigene Firmengebäude im heutigen Straßberg. Damit machte die Firma Bausinger den Quantensprung von der kleinen Garagenfirma hin zu einem ernsthaften und für die damalige Zeit erstaunlich nachhaltig orientierten Unternehmen. Vor allem die soziale Ausrichtung rund um Unternehmenskultur, Mitarbeiterbeteiligung und Führungsstil - kurz die Seele des Unternehmens - lagen Peter Bader sehr am Herzen. Dazu wurden sehr viele Abläufe professionalisiert und auch mit zeitgemäßer Technik unterstützt.
Digitalisierung war für die Firma Bausinger schon früh ein Thema und so hatte die Bausinger GmbH als eine der ersten Firmen bereits Ende der 90er-Jahre einen eigenen Onlineshop, die Aufträge wurden mit einem vom langjährigen Mitarbeiter Peter Anhäuser selbstentwickelten Warenwirtschaftssystem bearbeitet und aus der Fax-Bestellliste wurde ein kleiner mehrseitiger Prospekt, mit dem die Kunden via Telefon, Email oder eben per Onlineshop bestellen konnten.
Peter Bader & Peter Anhäuser
Die Yogaszene wurde bunter und mehr körperlich orientierte Yogastile kamen hinzu, die ersten beidseitig rutschfesten Yogamatten aus Kunststoff wurden - der Sage nach von BKS Iyengar in München in einem Teppichgeschäft als Anti-Rutschmatten entdeckt - für die Yogaszene eingeführt und ins Sortiment aufgenommen. Natürlich damals schon Öko-Tex zertifiziert und aus deutscher Fertigung!
Das Portfolio an Artikeln wuchs weiter und es begann schon Mitte der 90er-Jahre die Kooperation mit zwei Werkstätten für Menschen mit Handicap im Schwarzwald, wo unsere Yoga- und Lagerungskissen und Meditationsbänkchen gefertigt werden.
Ergänzt wurde das Sortiment schrittweise durch regional gefertigte Yogaprodukte: egal ob der erste Kopfstandhocker aus Stahlrohr, Baumwolldecken aus deutscher Produktion oder Yogamattentaschen von einem Taschenhersteller aus Stuttgart. Kurze Lieferketten, Transparenz und Regionalität waren von Anfang an enorm wichtig. Peter Baders Leitspruch war das 'Handeln in Verantwortung' und er legte damit maßgeblich die Grundlagen für unser heutiges Tun und er führte das Unternehmen zu einer weiteren Blüte.
Zum Abschied von Peter Bader das Team 2015
Im September 2015 wurde die Verantwortung gemeinschaftlich an Peter Anhäuser und Jürgen Laske übergeben. Jürgen Laske brachte neben seiner Yogalehrer-Erfahrung auch Yogakleidung unter dem eigenen Markennamen ZAMKARA mit ins Unternehmen. Mit einem Achtsamkeitsberater (Leiter eines Buddhistischen Zentrums in der Nähe von Berlin) ging es dann an die Frage nach dem Unternehmenssinn und Zweck unserer Arbeit. Unsere Vision und unsere Grundwerte BIO, FAIR und NAH sind aus den Überlegungen entsprungen und auch der Namenszusatz 'Yogamanufaktur' entspringt dieser Zeit. Die Ausrichtung in Richtung Ökologie, sozialer Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit war ja schon viele Jahre im Unternehmen verwurzelt und wurde mit dem Bekenntnis und Engagement in der Gemeinwohl-Ökonomie noch weiter geschärft.
"Enkeltaugliche Zukunft und gutes Leben für alle" - das ist das Motto der GWÖ und auch der Anspruch unseres Tuns. Ein Ausbau der hauseigenen Manufaktur, Entwicklung von neuen Produkten, Update von Aussenauftritt, Einführung von zeitgemäßer Warenwirtschaft sowie Anpassung an sich ändernde Marktsituationen und Krisen wie Corona oder Ukraine-Krieg haben auch uns vor vielfältige Herausforderungen gestellt. Den Änderungen im Außen folgten natürlich auch diverse Änderungen im Inneren, ab dem September 2020 übernahm dann Jürgen Laske die Alleinverantwortung.
Jürgen Laske