Materialkunde
Kunstharz aus erdölbasiertem Kunststoff. Wird zur Stabilisierung von Naturlatex verwendet und gewährt im Zusammenspiel mit einem Weichmacher eine längere Lebensdauer von Naturlatex. Acrylat gilt als lebensmittelecht.
AZO-Farbstoffe sind künstliche, organische Farbstoffe. Diese Farben finden keine Verwendung in unseren beidseitig rutschfesten Matten, da sie im Verdacht stehen, gesundheitsschädlich (krebserregend) zu sein..
Laut Produktinformation aus GOTS:
Bei nahezu allen vom Rohstoff 'Bambus' stammenden Fasern, die in der industriellen Textilproduktion verwendet werden, wird keine natürliche Bambusfaser verwendet, sondern die zellulosehaltigen Bambusteile werden geschmolzen und anschließend in einem Viskose-/Rayon-Prozess unter Einwirkung von Chemikalien als Regeneratfasern wiedergewonnen. Bambus kann aus diesem Grunde nicht als natürliche oder gar biologisch erzeugte Faser gelten, selbst wenn die Bambuspflanze ursprünglich auf der Anbaufläche 'Bio' zertifiziert wurde.
Ein ausgesuchter Teil unserer Baumwolldecken besteht aus Bio-Baumwolle (Baumwolle aus kontrolliert biologischem Anbau). Die Baumwolle für unsere Baumwolldecken stammt aus Tansania und wird in Deutschland von einer der letzten Deckenmanufakturen exklusiv für uns gewoben und konfektioniert.
Dioctylphthalat (DOP) wird häufig als Weichmacher für PVC verwendet. Allerdings wird DOP nicht zur Herstellung unserer beidseitig rutschfesten Matten verwendet, da es im Verdacht steht, gesundheitsschädlich (Reizung der Atemwege und Augen, Entzündungen der Haut) zu sein. Die Freiheit von DOP und ähnlichen Weichmachern wird mit Schadstoffprüfungen nach Ökotex 100 nachgewiesen.
Ein altes und bewährtes Polstermaterial ist die Kapokfaser, auch pflanzliche Daune genannt. Es handelt sich hierbei um Samenhaare aus der Frucht des Seidenwollbaumes. Die natürlich enthaltenen Bitterstoffe machen die Kapokfaser antibakteriell und keimfrei. Durch den hohen Lufteinschluss in der Faser ist Kapok besonders leicht und Kissen mit Kapokfüllung können besonders fest gestopft werden.
Der von uns verwendete Kapok stammt aus Südostasien. Er wird von wildwachsenden Bäumen geerntet, stammt also nicht aus Plantagen oder Monokulturen; von daher wird auch kein Dünger- oder Spritzmitteleinsatz angewendet.
Zur Erntezeit werden die reifen Kapseln von Hand gepflückt, geöffnet und an der Sonne getrocknet. In einer Gebläsekammer werden dann die luftig-leichten Fasern von den Samen getrennt. Die bis zu 4 cm langen, seidig glänzenden Haare sind von einer feinen Wachsschicht überzogen und daher wasserabweisend und nicht verspinnbar. Es kommen bei der Kapok-Ernte und Verarbeitung keinerlei chemischen Bearbeitungsprozesse zum Einsatz.
Kork wird gewonnen aus der Baumrinde der Korkeiche. Diese wird geschält, das Kork dann geschliffen, gestanzt, geschnitten und bei einem mehrlagigen Aufbau mit einem wasserlöslichen Kleber verklebt. Kork ist druckfest, leicht und hautfreundlich. Bei Verwendung als Blöcke oder Klötze für die Stabilisierung sowie gedrechselt als Bälle und Rollen für die Faszienarbeit sind Korkprodukte sehr empfehlenswert und aus ökologischen Aspekten vergleichbaren Produkten aus Schaumstoffen vorzuziehen. Als Yogamattenmaterial wird Kork nur im Sonderfall verwendet, ist aber leider nicht beständig, da es recht schnell austrocknet, bei Trocknung schrumpft, bröselt oder beim Rollen der Matten bricht. Nach unserer Einschätzung ist Kork nur sehr bedingt als Yogamattenmaterial zu verwenden, da die Dämpfung durch die hohe Stauchhärte schlecht ist, die Oberfläche sich gerne mit Staub zusetzt und somit nicht griffig genug für Dehnhaltungen ist.
Das gereinigte, natürliche Wollfett, welches der Wolle anhaftet. Es macht sie geschmeidig, schmutz- und wasserabweisend. Waschmittel mit Lanolin sind geeignet zu Rückfettung von Wollprodukten und erhöhen die Selbstreinigungskraft von Wollfasern erheblich.
Textilien, die im Gebrauch sind, werden in der Regel nicht von Motten befallen. Mottenschutz wird jedoch wichtig, wenn Übungsmatten oder Decken über längere Zeit gelagert und nicht bewegt werden. Wir empfehlen natürliche Mittel wie Walnussblätter, Lavendel, Zirbelkiefern-Öl oder Zedernholz. Generell benötigen Motten von der Eiablage bis zum Schlüpfen der Motten ca. 4 Wochen. Motten können mit Schlupfwespen eliminiert werden, diese Mikro-Insekten fressen die Motteneier und verhungern danach selbst, ohne Schäden an den Textilien zu hinterlassen.
Der Öko-Tex Standard ist eine Auszeichnung für textile Erzeugnisse, vergeben von der internationalen Gemeinschaft für Forschung und Prüfung auf dem Gebiet der Textilökologie. Unsere nach Öko-Tex Standard 100 zertifizierten Produkte sind mit folgenden Zertifikatsnummern registriert:
- Yogamatten Qualität A, HF, HFS, SWL, TS und Die junge Matte
Zertifikatsnummer 994239.O - Yogamatte Premium (Produktklasse 1)
Zertifikatsnummer 48325 - Yogamatten Spezial, genoppt 4,5 mm, Kurma und Kurma Lite (Produktklasse 1)
Zertifikatsnummer D08-0137 - Yogamatte Komfort (Produktklasse 2)
Zertifikatsnummer 94.0.9993 - Yogamatte Reisematte
Zertifikatsnummer 48359 - Anti-Rutsch-Auflage (Produktklasse 1)
Zertifikatsnummer 51983 - Alle Baumwolldecken (Produktklasse 1)
Zertifikatsnummer A95-0016 - Unterlegkissen, Füllmaterial der Nackenrolle, Füllmaterial der Faltkissen (Produktklasse 1)
Zertifikatsnummer 97.0.4767 - Baumwolle und Schurwolle als Füllung für Shiatsu-Futons und Sitzunterlage Futon (Produktklasse 1)
Zertifikatsnummer 95.0.2251
Diese Zertifikatsnummern kannst du unter www.oeko-tex.com auf ihre Gültigkeit überprüfen.
Der Öko-Tex Standard 100 schließt Schadstoffe aus bzw. reglementiert ihre Anwendung.
Folgende Parameter sind Teil des Öko-Tex-Kriterienkatalogs:
- verbotene MAK-Amine spezieller AZO-Farbmittel
- krebsauslösende und allergisierende Farbstoffe
- Formaldehyd
- Pestizide
- Phenole
- Chloraromaten
- extrahierbare Schwermetalle
- Farbechtheit
- pH-Wert
- Phthalate
- zinnorganische Verbindungen (TBT und DBT)
- Emissionen leicht flüchtiger Komponenten
- Geruch
Produktklassen:
- Produktklasse 1: Produkte geeignet für Babys und Kleinkinder bis zum vollendeten zweiten Lebensjahr
- Produktklasse 2: Produkte, die bei bestimmungsgemäßem Gebrauch mit einem großen Teil ihrer Oberfläche direkt mit der Haut in Kontakt kommen, z.B. Blusen, Hemden, Unterwäsche, aber auch Bettwaren und Bettwäsche.
- Produktklasse 3: Produkte, die bei bestimmungsgemäßem Gebrauch nicht oder nur mit einem kleinen Teil ihrer Oberfläche mit der Haut in Kontakt kommen, z.B. Jacken, Mäntel, Einlagematerialien
- Produktklasse 4: Ausstattungsmaterialien wie Tischwäsche und Vorhänge, aber auch Matratzen sowie textile Wand- und Bodenbeläge.
Siehe auch www.oeko-tex.com.
Der Rohstoff für Naturlatex stammt vom tropischen Gummi- oder Kautschukbaum, der vor allem in Südost-Asien wächst. In der Rinde des glatten, bis zu 20m hohen Stammes befinden sich Milchröhrchen, die den Kautschuk enthalten. Darin schwimmen kleine kugelförmige Teilchen, aus dem der eigentliche Naturkautschuk entsteht. Die Rinde wird bogenförmig angeschnitten, damit die Latexmilch ausfließt und in kleinen Bechern aufgefangen werden kann.
Das Wort Kautschuk stammt übrigens aus der südamerikanischen Indianersprache und bedeutet soviel wie "tränendes Holz".
Der Milchsaft wird in großen Rührapparaten unter Zuführung heißer Luft zu einem feinporigen Schaum geschlagen und bei Temperaturen um 100°C vulkanisiert.
Vorteile: Naturlatex ist ein nachwachsender Rohstoff im Gegensatz zu synthetischem Latex, der auf Erdölbasis hergestellt wird. Der Energieaufwand beträgt nur ca. 10% gegenüber der chemischen Herstellung.
Nachteile: Kautschukplantagen sind i.d.R. Monokulturen mit einem recht hohen Einsatz an Insektiziden und Pestiziden. Die Böden werden ausgelaugt und die Erosion während des Monsunregens ist überproportional hoch. Viele Plantagenarbeiter haben gesundheitliche Probleme durch die Spritzmittel. Bei der Vulkanisierung von Kautschuk entstehen cancerogene (d.h. im Verdacht stehend, krebserregend zu sein) Nitrosamine. Die Haltbarkeit von Naturlatex ist leider nicht sehr gut, unter UV-Einstrahlung zerfällt (bröselt) Naturlatex recht leicht. Mit Zugaben von Acrylat und Weichmachern wird die Lebens- und Nutzungsdauer verlängert, allerdings dünstet der Weichmacher mit der Zeit aus (typisch säuerlicher Geruch). Nach jetzigem Stand der Technik gibt es keine Yogamatten aus Naturlatex, Naturkautschuk oder Naturgummi, welche eine Schadstoffprüfung nach Öko Tex 100 oder GOTS oder ähnlichen Standards bestehen können.
Ist eine chemische Schutzbehandlung gegen Fraßschäden von Motten, Teppich- und Pelzkäfern. Unsere Schurwollmatten sind nicht eulanisiert um den unnötigen Eintrag von Chemikalien in unsere Ware zu vermeiden.
Abkürzung für Polyvinylchlorid, kurz PVC, ist ein amorpher thermoplastischer Kunststoff.
PVC ist hart und spröde und wird erst durch Zugabe von Weichmachern und Stabilisatoren weich, formbar und für technische Anwendungen geeignet. Bekannt ist PVC durch seine Verwendung in Fußbodenbelägen, zu Fensterprofilen, Rohren, für Kabelisolierungen und -ummantelungen sowie für Schallplatten, die in der Umgangssprache häufig auch „Vinyl“ genannt werden. Das Kurzzeichen von Polyvinylchlorid ist PVC.
Der Vorteil von PVC, nämlich seine Haltbarkeit, kommt auch dann zum Tragen, wenn es eigentlich verrotten soll. Sonnenlicht zersetzt es nicht, die mechanischen Eigenschaften werden nicht beeinträchtigt. Wasser (auch salziges Meerwasser) und Luft können PVC wenig bis gar nicht zerstören. Eine relativ simple Methode, um PVC und anderen Plastikmüll zu entsorgen, ist die Verbrennung. Aus dem Verbrennungsprozess lässt sich Energie gewinnen.
Allerdings müssen die Verbrennungstemperaturen sehr hoch sein, um der Entstehung von Dioxinen entgegen zu wirken. Des Weiteren entstehen je nach Verunreinigungen (z.B. Farbstoffen, Stabilisatoren, Fremdstoffe etc.) des Kunststoffes auch ungewollte chemische Verbindungen. Aus diesem Grund werden bei Müllverbrennungsanlagen aufwendige Filtertechniken angewandt, um die schädlichen Emissionen zu filtern. Damit stehen der Gewinnung von Energie sehr hohe Ausgaben für ökologischen Schutz gegenüber.
Dies kann jedoch die Müllverbrennung nach deutschen Standards leisten und daher halten wir - in Anbetracht der technischen Eigenschaften und unter Berücksichtigung von allen möglichen Alternativen mit ihren jeweiligen Vor- und Nachteilen - PVC als Rohmaterial für beidseitig rutschfeste Yogamatten vertretbar, solange bei der Herstellung und Entsorgung höchste Standards angewendet werden.
Alle unsere PVC Matten werden nach Ökotex-100 Standard schadstoffgeprüft und sind sogenannt 'Schnuller- oder Babytauglich'. Das kann von PVC-Produkten aus Fernost-Produktion leider nicht immer gesagt werden.
Siehe auch: Wikipedia: Polyvinylchlorid
Sanforisieren ist ein thermo-mechanisches Veredelungsverfahren für Stoffe und Textilien. Dabei wird der Stoff vor dem Zuschnitt einer mechanischen Stauchung unterzogen und schrumpft ein. Dieser Zustand wird fixiert und verhindert dadurch ein nachträgliches Eingehen der fertigen Erzeugnisse, und damit eine spätere – unerwünschte – Dimensionsänderung. Bei diesem Verfahren kommen keine Chemikalien zum Einsatz, das Gewebe wird ausschließlich durch Feuchtigkeit, Hitze und Druck fixiert. Eine derart ausgerüstete Ware gewährleistet in der Regel eine Maßstabilität im Bereich von etwa +/- 3 %.
Der Begriff 'Sanitized' steht weltweit für Hygiene- und Materialschutz. Überall dort, wo viele Menschen dieselben Gegenstände benutzen, also im gesamten Sportbereich etc., ist die Hygiene eine zwingende Voraussetzung zur Verhinderung der Übertragung von Krankheitserregern.
Die 'Sanitized'-Veredelung schützt sicher und dauerhaft. Sie verhindert die Vermehrung von Bakterien und Schimmelpilzen dadurch, dass sie es den Keimen unmöglich macht, aus der Umgebung (z.B. Schweiß) Nahrung aufzunehmen (sie verhungern). Dadurch werden mikrobiell bedingte Gerüche (Schweiß, Schimmel), Pilzbefall (Fußpilz), Stockflecken, Verrottung und Beeinträchtigung funktionell wichtiger Eigenschaften (Elastizität) verhindert.
Die Wirkstoffe, die bei der 'Sanitized'-Veredelung eingesetzt werden, bestehen aus erprobten Kombinationen von Additiven mit hoher bakteriostatischer und fungostatischer Wirkung bei sehr guter Verträglichkeit für Mensch und Umwelt.
Wir verwenden für unsere Schurwoll-Yogamatten ausschließlich Merinowolle aus Neuseeland, welche von der kühleren Südinsel kommt. Die dort erzeugte Wolle weist den höchsten Qualitätsstandard auf.
Schurwolle wird dabei durch das Scheren lebendiger Schafe gewonnen, d.h. die Schafe werden zum Scheren nicht geschlachtet. Auf Neuseeland leben die Schafe auf großen Schaffarmen freilaufend und werden einmal pro Jahr zusammengetrieben, geschoren, geimpft und auf Krankheiten kontrolliert. Die Wolle wird vor der Weiterverarbeitung lediglich ausgewaschen, wodurch das natürliche Wollfett - das Lanolin - in der Wolle erhalten bleibt. Auf eine chemische Mottenbehandlung wird völlig verzichtet. Schafschurwolle wirkt hervorragend wärmeregulierend und kann sehr viel Feuchtigkeit aufnehmen und ist ein sehr langlebiges Naturprodukt. Übrigens ist die Schafschur aktiver Tierschutz, da die Schafe bedingt durch ihr dauerndes Haarwachstum sonst überhitzen würden und sehr unter ihrem Fell leiden.
Achtung: das umstrittene 'Mulesing', d.h. das schmerzhafte Entfernen einer Hautfalte am After der Schafe zur Vermeidung der Eiablage durch die Schaffliege wird in Neuseeland nicht gemacht. Dazu gibt es seit 2004 eine Selbstverpflichtung der neuseeländischen Veterinäre. Des Weiteren ist die Schaffliege in Südneuseeland gar nicht heimisch, da es ihr dort schlicht zu kalt und windig ist. Das 'Mulesing' wird aber immer noch in Ländern wie Australien, Brasilien oder Argentinien durchgeführt. Daher ist für uns die unbedenkliche Herkunft und der Nachweis der tiergerechten Tierhaltung (kbT - kontrolliert biologische Tierhaltung) essentiell wichtig für uns.
Generell verwenden wir keine AZO-Farbstoffe oder Farbstoffe, die Schwermetalle enthalten oder gesundheitsschädliche Amine freisetzen können.
Zusammenfassend:
Wir hoffen, dass dir diese kurze Liste mit Begriffen und Abkürzungen weiterhilft. Falls du mehr Fragen hast, stehen wir dir auch gerne per Telefon zur Verfügung und bemühen uns, für deine Fragen die richtigen Antworten zu finden.
Ruf uns einfach an: 07434 600