Bausinger - Ihre Yogamanufaktur
 
Bausinger Letter 131 vom 16. März 2023

Online- versus Präsenz-Unterricht!

Yoga ist ständig im Wandel.

Prolog
Wie funktionieren die neuen, teilweise pandemiebedingten Einflüsse für Yogalehrende und Übende?

Uns beschäftigt die digitale Transformation – in der Werbung, im Konsum, im Miteinander und ganz besonders im Yoga selbst. Welche Vorteile kann diese Transformation dem Yoga bringen?

Mal etwas anders als gewohnt

Ich bin Sabrina Kleiner, Mitarbeiterin der Bausinger Yogamanufaktur. Ich frage nach – bei Yogalehrenden und Übenden – hier, auf unserem Blog und den sozialen Medien.

Der Einzug des Online-Yoga

Es war nur folgerichtig die technischen Möglichkeiten des Internets zu nutzen, um den Unterricht während der Pandemie fortzusetzen respektive neuen Schüler:innen die Möglichkeit, Yoga als körperliche und seelische Übungsform kennenzulernen, nicht vorzuenthalten.

Viele Yogalehrende bilden heute eine stabile, wachsende, bei vielen Übenden beliebte „Digitale-Yoga-Welt“ ab. Dies ist eine nicht unwesentliche Zäsur für Yoga, wie wir es bisher kannten.

Welche Folgen das haben könnte, bespreche ich mit unserem Geschäftsführer und Kundalini-Yogalehrer Jürgen Laske, der sein Ohr nahe an der Yogaszene hat.

Yogaunterricht

Jürgen, du und Online-Unterricht – ist das eine glückliche Verbindung?

Du vermutest es sicher schon – es ist nicht meine Welt. Für meine Art des Unterrichtens benötige ich die Gegenwart der Schüler:innen, die Energie eines geschützten Raumes sowie die Intensität und Aufmerksamkeit der persönlichen Anwesenheit.

Es fällt mir einfach schwer, in eine Kamera zu schauen, die Teilnehmer und Übenden nur als kleine Kacheln auf dem Bildschirm zu sehen und festzustellen, wie groß die Distanz zu den Übenden ist. Es ist fast unmöglich eine direkte energetische Verbindung zu den einzelnen Übenden aufzubauen.

Du sprichst ja viel mit anderen Lehrenden. Welches Bild der Post-Corona-Zeit begegnet dir da?

Im Gespräch mit anderen Yogalehrenden höre ich oft, dass es nicht mehr so wie vor drei Jahren ist: Weniger Schüler, die Studioräume sind teilweise nicht mehr verfügbar und teurer geworden. Für viele ist die wirtschaftliche Basis weggebrochen und erschwert den Wiederbeginn.

In der Folge haben etliche aufgehört, haben sich anders orientiert oder sind schlicht in Ruhestand gegangen.

Was meinst du mit „anders orientiert“??

Die Yogaszene in Deutschland befindet sich in weiten Teilen schon seit Jahren in einem Veränderungsprozess. Yogalehrende sagen sich von ihren Lehrern, den überbrachten Stilen und Richtungen los, unterrichten ihr “eigenes“ Yoga und versuchen oftmals die überbrachten Lehren mit ihrem USP (Alleinstellungsmerkmal) zu würzen.

Yogaunterricht

Etwa Yoga als Werkzeug einer Selbstvermarktungs-Strategie?

Schau dir die Anzeigen in einschlägigen Magazinen an - da wird Yoga mit High-Class-Coaching vermischt, exotische Retreats und Yogareisen haben Hochkonjunktur. Fortbildungen, Seminare und Workshops werden mit Preisschildern versehen, welche für Normalverdiener:innen kaum bezahlbar sind.

Nicht umsonst ist in diversen Yogalehrer-Gruppen das Angebot an Unterstützung und Fortbildung förmlich explodiert. Der kollegiale Austausch ist der omnipräsenten Selbstvermarktung von Social Media Experten, Fokussierungs-Coaches und Fortbildungsanbietern aller Couleur gewichen. Die wirtschaftliche Realität holt die spirituelle Welt ein.

Aber ist das nicht einfach Ausdruck einer sich verändernden Welt, die vor den Türen der Yogastudios nicht einfach Halt macht?

Natürlich stehen hier Tradition und Mediale Transformation in einem Wettbewerb. Lass es mich an einem Beispiel verdeutlichen. Mit dem Lehrer-Eid: "Ich bin nicht Mann, ich bin nicht Frau, ich bin nicht ich, ich bin Lehrer" und unserem tuning-in, dem 'Ong Namo Guru Dev Namo' verbinden wir uns mit der sogenannten 'Goldenen Kette', dem Energiefeld der vielen tausend Lehrer vor uns und lassen diese durch uns hindurch aus der Vergangenheit in der Gegenwart zum Wohle der Zukunft wirken.

Als Yogalehrende sollen wir ganz gezielt unser Ego klein machen, wollen den Übenden dienen und ihnen die Chance geben, von der Dunkelheit der Unwissenheit ans Licht der Erfahrung und der Erkenntnis zu kommen. Das Lehren der überbrachten Techniken funktioniert am Besten, wenn man die Lehren nicht mit eigenem Tun und Ego anreichert, sondern für sich selbst stehen und diese unverfälscht wirken lässt. So entfalten Kriyas, Übungen und Meditationen ihre volle, jahrhundertelang erprobte Wirkung.

Ein starker Kontrast zum Mantra in den Sozialen Medien: tritt aus der Masse heraus und lasse dein Licht scheinen! Hier lauert stets die Versuchung als Lehrende dem spirituellen Ego zu erliegen.

Yogaunterricht

Gut, das verstehe ich, aber steht nicht für viele Schüler:innen das Üben der Asanas im Vordergrund und weniger der Background von Lehre und Lehrenden?

Für mein Selbstverständnis ist der Yogaunterricht mehr als nur das Üben von Asanas gewürzt mit etwas Pranayama. Ich habe mal gelernt: Mit den körperlichen Übungen der Asanas, den Kriyas, den Atemtechniken bereite ich meinen Körper, mein Hormon- und Energiesystem und meine Achtsamkeit auf die tiefe Entspannung nach dem Üben vor.

Damit entlaste ich mein Nervensystem und bin dann bereit für die abschließenden Meditationen - Balsam für die Seele, Arbeit am Bewusstsein, Kontrolle der Emotionen. Werkzeuge um mit den Herausforderungen jenseits der Yogamatte zurecht zu kommen und uns als spirituelle Wesen den vielfältigen irdischen Herausforderungen zu stellen. Yoga unterstützt uns dabei.

Ist es mit diesem Selbstverständnis überhaupt möglich Online-Yogaunterricht als sinnvolle Alternative zu sehen?

Wenn wir es als Yogalehrende schaffen die Übenden online durch diesen Spannungsbogen von Anspannung, Entspannung und Meditation zu führen ist es durchaus denkbar. Gelingt uns dies nicht, verpufft der Energieeinsatz des Unterrichts.

Und um den Bogen zum Anfang zu machen: mir fällt es eben deutlich leichter, in Präsenz und in einem Raum mit den Übenden sitzend den Energieraum des Unterrichts aufzubauen und zu halten. So wie eben das Leben im Ashram deutlich einfacher die Hingabe zum yogischen Lebensstil ermöglicht als ein Leben eingebunden in die üblichen weltlichen Herausforderungen.

Das gilt umso mehr für die Yoga-Lehrerenden, deren Unterricht beispielsweise von Assists oder Berührungen lebt. Und auch das gemeinsame Chanten von Mantren hat eine ganz andere Kraft in einem vibrationsdurchdrungenen Raum als aus herunter geregelten Computerlautsprechern.

Yogaunterricht

Es ist nicht zu übersehen, dass dein Herz am Präsenzunterricht hängt, auch wenn sich viele Übende im Online-Unterricht gut aufgehoben fühlen – noch eine „letzte“ Botschaft an deine Leser hier in den BAUSINGER LETTERS?

Von ganzem Herzen wünsche ich allen Yogalehrenden Kraft und Zuversicht auf ihrem Yogaweg. Wir können mit unseren Werkzeugen einen großen Beitrag leisten beim Bewusstseins-Shift hin zu einer besseren Welt. Davon profitieren wir alle, vor allem die Menschen um uns herum, unsere Kinder und die nachfolgenden Generationen. Und dafür setze ich mich auf die Yogamatte, schließe die Augen und stimme mich ein. 'Ong Namo Guru Dev Namo'.

Das nächste Mal übrigens am 18. März, wenn ich 16 angehenden DTB-Übungsleiter:innen den Zugang zum Kinderyoga zu vermitteln versuche.

Vielen Dank, lieber Jürgen für das offene Gespräch.

Das ist selbstverständlich nur eine von vielen Meinungen. Eine ganz andere Sicht auf Online-Yoga hat Tanja Angele, Marketingexpertin und Yogalehrerin in Biberach an der Riß. Auf unserem BLOG könnt ihr das Interview dazu lesen.

Wir freuen uns wie immer auf Feedback an sk@bausinger.de oder jl@bausinger.de, wie auch auf Kommentare auf unserem BLOG oder auf FACEBOOK und INSTAGRAM

Herzliche Grüße
Sabrina Kleiner

Licht und Segen sendet
Jürgen Laske und das ganze Bausinger Team

 
 
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